SIMULATIONSPROGRAMME
IMADEC hat 3 Teilnehmer des Fingames, Renate Löffler (Head of HR; Global Draw Austria), Bernhard Reiter (GF der ACAMP Group) und Ernst Topitschnig (CEO Tec2Trade Austria) eingeladen, rückblickend ihre Erfahrungen an Kollegen weiterzugeben. Sie alle haben in Orlando am Fingame teilgenommen.
Worum geht es in dieser Simulation konkret?
B. Reiter:
Im Zentrum steht die Simulation von kurzfristigen und langfristigen Strategien. Konkret geht es um die Company Performance. Das beinhaltet Cash Management, Budgeterstellung, Capital Structure, Dividend Policy, u.ä. Man startet mit der Dateneingabe von ungefähr 40 Parametern, die diese Bereiche beeinflussen bzw. steuern. Hier wird man gefordert, seine Strategie festzulegen und umzusetzen. Im Wesentlichen geht es hier um praxisnahe Übungen und die verschiedenen Einflussfaktoren auf die Performance eines Unternehmens.
R. Löffler:
Genau das ist das spannende an diesen Übungen: Zu lernen, wie sich eine Veränderung der Parameter auf das Gesamtsystem auswirkt.
E. Topitschnig:
Einer der Lerneffekte war, dass immer etwas Unvorhergesehenes passieren kann – wie im richtigen Leben auch.
B. Reiter:
Genau. Wir mussten permanent auf irgendwelche Dinge, die passierten, reagieren. Einmal wurde das Lager vernichtet, ein anderes Mal wurde ein Streik der Angestellten simuliert.
Gerät man da nicht gehörig unter Druck?
R. Löffler:
Die Gruppen arbeiteten nicht direkt gegeneinander. Aber natürlich, man lernt, rasch Entscheidungen zu treffen.
B. Reiter:
Die Gruppen sehen an der Performance der eigenen „Firma“, ob sie richtig agiert oder reagiert haben. Der Lerneffekt wurde aber dadurch verstärkt, dass die Gruppen ihre Strategien und wie sie auf Vorkommnisse reagiert haben, nach den Sitzungen offenlegten. So konnten wir alle voneinander lernen, in welcher Situation welche Entscheidung sich als die bessere herausgestellt hat.
Wie hat denn die Teamarbeit geklappt?
E. Topitschnig:
Bei uns hat es hervorragend funktioniert. Ich war mit Bernhard Reiter im Team und wir konnten uns bestens ergänzen. Wohl mit ein Grund, warum wir den ersten Platz belegen konnten.
B. Reiter:
Schade, dass wir nur 8 Sitzungen hatten, da ja eineinhalb Sitzungen schon für die Dateneingabe benötigt wurden. Daher konnten wir nicht mehr verfolgen, ob unsere Strategien dauerhaft erfolgreich gewesen wären. Dafür wurde uns aber ein tolles Rahmenprogramm geboten.
R. Löffler:
Ja, das Rahmenprogramm war wirklich toll. Ich möchte mich an dieser Stelle bei Prof. Kiymaz und den Organisatorinnen bedanken. Das Gaylord Resort (Convention Center, Anm.), war toll – spannend, hinter die Kulissen zu blicken. Das Tupperware HQ war auch sehr interessant. Man hat sich dort um uns wahnsinnig bemüht und uns die Marke richtig erleben lassen. An unserem Treffen mit der Wirtschaftskammer hat mich fasziniert, welche Aktivitäten eine Stadt, bzw. Wirtschaftstreibende durchführen, um Unternehmen für ihren Standort zu begeistern. Auch sonst wurden wir wunderbar betreut. Wir bekamen Ausflugtipps und einiges wurde uns noch fakultativ angeboten.
E. Topitschnig:
Das Rahmenprogramm war für mich eine Bereicherung in mehrerlei Hinsicht. Erstens waren die Besichtigungen eine gute Abwechslung zum Fingame, andererseits hatten wir, die Studierenden, Zeit, uns zu unterhalten.
B. Reiter:
Ich fand es sehr spannend, ganz unterschiedliche Unternehmungen etwas besser kennenzulernen. Auch ich muss Renate Recht geben, bei Tupperware hat man sich sensationell um uns bemüht. Man weiß oft gar nicht, wie groß und vielfältig manche Unternehmen tatsächlich sind, die weltweit agieren, und welche wirtschaftlichen Möglichkeiten in manchen Geschäftsmodellen liegen.
Welches Resumée ziehen Sie aus dieser Veranstaltung? Was hat Ihnen die Teilnahme gebracht - und vor allem - können Sie es weiter empfehlen?
R. Löffler:
Für mich war es absolut sinnvoll und eine tolle Ergänzung, da ich beruflich nicht aus dem Finanzsektor komme. Mir sind die Zusammenhänge, welche Fäden man in der Praxis zieht oder ziehen könnte, nun viel bewusster und klarer als sie in rein theoretischen Seminaren vermittelt werden können. Insofern kann ich eine Teilnahme nur empfehlen. Mehr Bewußtsein für komplexe Zusammenhänge entwickeln und eine sinnvolle Ergänzung zum Tagesgeschäft.
E. Topitschnig:
Im Vorfeld die entsprechenden Pflichtveranstaltungen aus dem Bereich „Finance“ zu absolvieren ist sicher sinnvoll, um optimal profitieren zu können. Ich persönlich bin ja überhaupt ein Fan von Strategiespielen und war daher auch schon beim „Markstrat“ dabei. An einer neuen Herausforderung in Asien oder in Mexiko wäre ich sehr interessiert.
B. Reiter:
Für mich war es, wie für Ernst, eine sinnvolle Ergänzung zum Tagesgeschäft. Es ist ein ausgezeichnetes Training, fachlich wie persönlich und für meinen beruflichen Alltag in jedem Fall eine Bereicherung.
Vielen Dank für das Gespräch.