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Ideen entwickeln und umsetzen


Die IMADEC bietet in der MBA-Ausbildung einen holistischen Ansatz zum Thema Unternehmertum. Prof. Jack M. Kaplan unterrichtet „Entrepreneurship & Innovation“ und berichtet über die Schwerpunkte des Kurses und das Thema Unternehmertum. Wieso heisst der Kurs „Entrepreneurship und Innovation“ und was sind die Schwerpunkte dieses Core Course?

Aus meiner Sicht hängen diese beiden Themen – Unternehmertum und Innovation – sehr eng zusammen. Es geht darum, Ideen zu entwickeln und daraus Geschäftschancen zu machen und diese dann erfolgreich zu realisieren.

Das geht natürlich genauso in einem Angestelltenverhältnis, der „Spirit“ dahinter ist sehr ähnlich: man will etwas bewegen, Ideen erfolgreich realisieren und damit für den Kunden einen Nutzen bieten. Auch wenn es manchmal zu wenig beachtet wird, der Kunde steht IMMER im Mittelpunkt. Der Kunde ist schließlich derjenige, der bezahlt.

In dem Kurs werden die Werkzeuge vermittelt, um eine Idee in ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu entwickeln, die finanziellen Mittel für die Umsetzung zu lukrieren also Investoren/ Geldgeber zu attraktivieren und die verschiedenen Entwicklungsphasen zu managen. Der Schwerpunkt liegt auf der Erstellung eines schlüssigen Businessplans. Wenn ich es schaffe, einen attraktiven Plan vorzulegen, der jemanden dazu bringt finanzielle Mittel in diese Idee zu investieren, hat man die erste Hürde genommen.

Diese erste Hürde ist jedoch nicht so einfach, weil dieser Prozess verlangt, dass man eine Idee konstruktiv hinterfragt, analysiert, schärft und zielgruppengerecht aufbereitet. Dieser Prozess der strukturierten Aufbereitung und der Reflektion wird in dem Kurs mit den Kollegen geübt.

Manager/Unternehmen haben sich schon mit diversen Businessplänen „reich gerechnet“. Wie entkommt man der Falle des „Schönrechnens“ und gleichzeitig der überhöhten Renditen-Erwartung bei einem potentiellen Investor?

Eine große Kraft bei der Realisierung von Ideen ist der Enthusiasmus und das persönliche Engagement. Das kann schon dazu verführen, dass man positive Aspekte überbewertet und kritische Punkte negiert. Wie erwähnt, ist das konstruktive Hinterfragen der Annahmen wichtig, um den persönlichen Schwung hinter der Idee nicht zu zerstören und gleichzeitig neue kreative Impulse in die Entwicklung mit aufzunehmen.

Das ist eine herausfordernde Gradwanderung und die Übungen in den MBA-Kursen helfen, hier Kompetenzen durch Übung aufzubauen. Bewährte Werkzeuge der Evaluierung und Analyse wie z.B. eine SWOT oder die 5-Forces von Porter sind sehr nützlich, die eigenen Annahmen zu hinterfragen und sie strukturell darzustellen.

Natürlich muss auch der ökonomische und geopolitische Kontext mit berücksichtigt werden. Das sollte schon in der SWOT passiert sein, aber einige Innovationen lassen sich in bestimmten unternehmerischen Strukturen z.B. eines großen Konzerns nicht schnell genug realisieren und sollten dann in einer Tochtergesellschaft umgesetzt werden.

Die wesentlichen Erfolgsfaktoren eines guten Businessplans sind die realistische Einschätzung der Umsetzungsmöglichkeiten der Idee/Innovation und die zielgruppengerechte Kommunikation der geplanten Umsetzung.
Wenn z.B. das Management Summary unklar, ungenau und nicht auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe abgestimmt ist, wird es schwer sein, das notwendige Vertrauen beim Gegenüber zu erzielen.

Die Negierung von Risiken, überproportionale Renditenversprechen, fehlende und/oder nur oberflächliche Markt- und Konkurrenzanalysen aber auch übermäßig optimistische und „schulbuchmäßige“ Geschäftsentwicklungen machen ebenfalls misstrauisch.

Jeder Investor – egal ob privat oder institutionell – möchte gute Renditen erzielen. Daher muss man verständlich machen, unter welchen Umständen diese Renditen möglich sind, mit welchen Risiken diese Renditen behaftet sind und wie der Investor seine finanziellen Mittel auch wieder aus dem Unternehmen zurückbekommen wird.

Eine solide und strukturierte Darstellung dieser Renditenerzielung gibt Vertrauen in die Fähigkeiten des Unternehmers/Managers, dem man die finanziellen Mittel anvertrauen soll. Manchmal muss auch geklärt sein, welche Rolle der Investor für bzw. im Unternehmen hat und wie der Kommunikationsprozess geplant ist. Diese Themen sollten daher auch einen entsprechend Raum bei der Investorenpräsentation haben. Auch wenn Sie ihr eigenes Geld für eine Innovation und/oder ein Unternehmen einsetzen, sollten Sie sich diese Fragen stellen.

Eine hilfreiche Frage, um etwas mehr Realitätssinn und Ernsthaftigkeit in sehr enthusiastische Ideen zu bringen, ist: „Würde ich mein eigenes Geld in dieses Unternehmen/diese Idee stecken?“

Stichwort Unternehmertum in Europa/USA/Asien: Wie schätzen Sie die unterschiedlichen Situation in den jeweiligen Regionen ein?

Unternehmertum ist ein Wort mit durchaus sehr unterschiedlichen Bedeutungen – nicht nur regionalen, d.h. kulturellen sondern und vor allem natürlich persönlichen Unterschieden. Generell wird differenziert in folgende Bereiche: „Lifestyle Business“, „Foundation Companies“ und „Technology Companies“. Lifestyle Business sind Unternehmen, welche gegründet wurden, um die persönliche Situation des Unternehmers zu verbessern, sprich mehr persönliche Unabhängigkeit, den eigenen Lebensstandard verbessern, der „eigene Boss“ sein, etc. Meistens bleibt die Grösse solcher Unternehmen unter einem Jahresumsatz von Euro 10 Millionen. „Foundation Companies“ charakterisiert Unternehmen mit größerem Wachstum und Umsätzen zwischen Euro 10 und 15 Millionen pro Jahr. Sogenannte „Technology Companies“ sind dann noch grösser und beziehen sich nicht unbedingt auf die Produkte, da auch natürlich auch Servicegesellschaften hohe Umsatzzahlen erreichen können. „Gazelle“ werden jene Firmen aus diesem Bereich genannt, die eine besonders attraktive Zukunftsperspektive bieten wie derzeit z.B. Facebook.

In den USA liegt der Schwerpunkt der Teilnehmer in den MBA-Kursen eindeutig auf den „Foundation Companies“. Hier merkt man eine stärkere Aggressivität, sich am Markt zu behaupten.

In Asien ist dieses Bedürfnis nach unternehmerischer Gestaltung sogar noch größer und der Wunsch geht vermehrt in Richtung „Technology Companies“, also richtig große Unternehmen mit internationaler Positionierung. Europa ist wiederum geprägt von starken kulturellen Unterschieden. Deutschland läßt sich nur schwer mit Griechenland vergleichen – die unternehmerische Ausrichtung meiner europäischen MBA-Studenten geht aber hauptsächlich in den Bereich „Lifestyle Business“.

In meinen Kursen an den verschiedenen MBA-Schulen erlebe ich die Unterschiede sehr deutlich.

Die Europäer haben viel kreatives Potential und eine hohe Lösungskompetenz. Trotzdem haben sie anscheinend nicht dieses Bedürfnis, große Unternehmen zu gründen und damit erfolgreich zu sein und mehr aus dem europäischen Spannungsfeld zu machen. Realitätssinn für die Möglichkeiten ist natürlich eine Grundvoraussetzung für Erfolg. Schwierig wird es, wenn man zu sehr den Blick auf die Probleme richtet und damit die eigene Schaffenskraft geschwächt wird.

Was macht einen guten „Unternehmer“ aus?

Es gibt auch hier sehr unterschiedliche Meinungen und das Thema ist recht facettenreich. Aus meiner Sicht ist es eine Frage der Leidenschaft des sogenannten „fire in the belly“. Es braucht den richtigen „Mind-Set“ also die Motivation, um auch Hindernisse und Rückschläge für die Ziele nutzen zu können.

Wo andere scheitern, sich zurückziehen und aufgeben, müssen Unternehmer neuen Lösungen finden und das vordergründigen „Scheitern“ zu einem Vorteil verwandeln und daraus gestärkt hervorgehen. Der wesentlichste Unterschied zu einem angestellten Manager ist natürlich die Bereitschaft, unternehmerisches Risiko persönlich zu tragen. Auch wenn man als Manager sehr viel Verantwortung trägt, macht es doch noch einmal einen großen persönlichen Unterschied, ob man selbst das unternehmerische Risiko trägt.

Ein solides Risikomanagement gehört zu allen unternehmerischen Führungsaufgaben – nur als Unternehmer ist die Situation, um diese spezielle persönliche Komponente erweitert und hier muß man sich gut überlegen, ob man dieses Risiko eingehen will und wie man mit diesem Risiko umgeht.

April 2011

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