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Mag. Stefan Umdasch, MABE

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DESIGN MADE IN AUSTRIA



Einsichten in den österreichischen Produkt- und Interior Design Markt


Herr Umdasch, Sie kommen aus einer Unternehmerfamilie im industriellen Ladenbau. Was war Ihre Motivation Industrial Design zu studieren?
Das waren verschiedene Einflüsse. Einerseits habe ich immer schon gerne gezeichnet und andererseits war natürlich unser Familienunternehmen mit dem Bereich Shopdesign und Ladenbau eine Inspiration in diese Richtung. Dazu kam, dass mich einige meiner Professoren in der Schulzeit ganz bewusst für dieses Studium motiviert haben. Für mich lag diese Entscheidung immer auf der Hand – ich hätte mir kein anderes Studium vorstellen können.

Auf Ihrer Homepage www.umdaschdesign.com findet man Design Entwürfe für Dekanter, Kontaktlinsenbehälter, Sessel, einen Waffenschrank, einen Partyteller und vieles mehr. Ein sehr breites Produktspektrum, oder?

Eigentlich nicht; ich mache zum Beispiel kein Transportation Design und kein High-Tech Design im medizinischen Bereich. Ich konzentriere mich ausschließlich auf den alltäglichen Lebensbereich von Menschen - also den Wohnraum – wie Beleuchtung, Glas, Möbel und auch Verpackung. Mehr ist es nicht.

Was ist zuerst da: die Designidee für ein Produkt oder die Anfrage eines Herstellers ein bestimmtes Produkt zu designen?

In den meisten Fällen kommt eine Anfrage vom Produzenten. Ich bekomme dann ein Briefing und danach erst startet der kreative Prozess.
Eigentlich bin ich nur ein einziges Mal mit einer Idee für ein Glasdesign zu einem Glashersteller gegangen. Aber aus diesem Entwurf auf dem Papier ist eine jahrzehntelange Geschäftsbeziehung mit der Firma Riedel entstanden.

Sie haben ja viele Kunden mit sehr klingenden Namen wie zum Beispiel Wittmann oder Swarovski. Wie entstehen diese Partnerschaften, wenn nicht Sie mit Entwürfen auf die Unternehmen zukommen?

Die Aufträge im Bereich Produktdesign kommen vor allem durch Referenzen. Im Bereich Interior Design spielt allerdings Mundpropaganda eine wesentliche Rolle. Ein zufriedener Kunde empfiehlt einen fast immer im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis weiter.

Wie schätzen Sie den österreichischen Mark für Design ein?

Der ist eigentlich noch nicht existent und erwacht gerade. Speziell den Markt für Interior Design halte ich in Österreich für noch nicht erschlossen. Es ist einfach noch nicht in den Köpfen der Menschen verankert, dass man zu einem Interior Designer geht und sich etwas entwerfen bzw. gestalten lässt. Meistens wird auch damit der Architekt beauftragt oder die Frau des Hauses übernimmt diese Aufgabe. Dabei ist die frühe Einbindung eines Interior-Designers wichtig um auch in die Funktionalität des Lebensraums noch eingreifen zu können. Ich begleite und berate sowohl den Architekten als auch den Bauherren bei der Entstehung des Funktionskonzepts.
Ganz anders ist die Situation im Shop Bereich. Hier findet man schon ein anderes Verständnis für Interior Design vor.

Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass der Markt für Interior Design in Österreich so schwach entwickelt ist?

Meiner Meinung nach fehlt uns noch das Imagebild. Im angelsächsischen Raum ist das ganz anders. Niemand würde dort auf die Idee kommen ein größeres Haus oder eine Wohnung die auch einen repräsentativen Zweck erfüllen muss, ohne einen Interior Designer auszustatten.
Wobei ich mich nicht als klassischen Interior-Designer sehe, der mit Stoff- und Tapetenmuster unter dem Arm herumläuft. Ich verfolge mehr den konzeptionellen Lösungsansatz und binde dann meine Kunden in der Detailgestaltung sehr stark ein. Der Kunde soll sich ja mit dem Ergebnis voll identifizieren können.

Zurück zum Produktdesign – woher beziehen Sie Ihre Inspiration für Ihre Entwürfe?

Eine gute Frage, die ich mir selbst oft stelle. Obwohl alle wesentlichen Designs die heute im Bereich der Weinkultur (Dekanter) auf dem Markt sind und teilweise von mir entworfen wurden, ist man speziell beim der Glaserzeugung durch die vorgegebene Funktionalität und Herstellbarkeit in seiner Kreativität doch eher eingeengt.

Wäre es für Sie denkbar als neues Betätigungsfeld zum Beispiel ins Schmuckdesign für Swarovski einzusteigen?


Ja und nein. Meine Entwürfe für Swarovski liegen schon ein paar Jahre zurück und es ging dabei um Funktionsobjekte für die Tischkultur. Aber generell ist das Unternehmen mehr im dekorativen Bereich, mit eher verspieltem Design zuhause, was nicht ganz meiner Persönlichkeit entspricht. Der Designer muss immer zur jeweiligen Unternehmenskultur passen und umgekehrt.

Herr Umdasch, Sie sind nun seit über 17 Jahre als Produkt- und Interior Designer tätig, haben sich die Anforderungen ans Design über die Jahre verändert?


17 Jahre ist eine lange Zeit und natürlich hat sich die Welt in dieser Zeit verändert. Dabei haben sich weniger die Anforderungen als die Bedingungen verändert. Wenn man z.B. den Markt für Möbeldesign betrachtet, so ist dieser in den letzten Jahren sehr zurückgegangen. Die meisten großen Möbelausstatter lassen heute in China produzieren und dort ist der Designer eine Fotokamera - sprich man kopiert. Früher gab es eine andere Kultur. Es gab wenige Designer und einen kleinen Kreis der auch bereit war für gutes Design entsprechendes Geld auszugeben. Heute wird in erster Linie für die Massen produziert und da steht eher der Preis im Vordergrund – und das Design wird quasi mitgeliefert.
Was neu hinzugekommen ist, ist das Thema Nachhaltigkeit. Jedes gute Produkt muss heute unter diesem Gesichtspunkt designed und produziert werden und recycle bar sein.

Wir haben vorher schon kurz das Familienunternehmen im Bereich Shop-Design und Ladenbau angesprochen – bekommen Sie manchmal Aufträge von der Umdasch Gruppe?

Nein, eher umgekehrt. Einige Male im Jahr wickle ich Projekte von mir über unser Unternehmen ab. Aber nur, wenn es für meinen Kunden auch sinnvoll ist.
Die Umdasch Gruppe ist ein seriell fertigendes Unternehmen. Da passen meine Einzel- bzw. Spezialanfertigungen nicht oft dazu.

War es für Sie nie ein Thema selbst ins Familienunternehmen einzutreten und dort Karriere zu machen?

Nein, mir war schon sehr früh klar, dass ich meinen eigenen Weg gehen möchte. Für mich sind das Ausleben meiner Kreativität und die Selbstbestimmung in meinem Leben extrem wichtig und beides wäre im Familienunternehmen nicht im selben Ausmaß möglich gewesen.

Was war dann Ihre Motivation ein Executive MBA Studium zu machen, wenn Sie nie vorhatten im wirtschaftlichen Bereich tätig zu sein?

Ich wollte einfach einen Einblick in die wirtschaftlichen Zusammenhänge bekommen, auch wenn ich das Gelernte in meine tägliche Arbeit nicht immer einbringen kann.

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